Goodbye India!

September 1, 2009

observations02

Sechs sonnige, schwüle, arbeitsreiche und wunderbare Monate in Indien sind vorbei und ich sitze am in der Abfluglaunch des Indira Ghandi Flughafens in Delhi. Ich habe dieses Land schon während meiner Zivildienstzeit lieben gelernt und nun nach acht Jahren wird diese Liebe auch erwiedert! Mutter Indien hat mich so lieb dass sie mich gar nicht ausreisen lassen will.

Ich wurde gestern – mein Gepäck war eingecheckt, mein Boardingpass in der Tasche – vom Zollbeamten abgewiesen. Ja, man sollte immer das kleingedruckte auf dem  Visum lesen – ich hätte mich vor elf Tagen bei einer Art Einwohnermeldeamt registrieren müssen.

Das habe ich heute nachgeholt – mich in Rekordgeschindigkeit durch das Foreign Registration Office in Dehli  gelächelt. War geduldig und wurde auch nicht ungehalten als mir ein Beamter klarmachen wollte dass ich gefälligst nach Chennai zurückfliegen sollte um mich dort zu registrieren. Mein Antrag wanderte dann vom Empfangsschalter zum Schalter #5 > zum Chef > zurück zum Empfangsschalter > dann in ein „no admission Büro“ > wieder zum Empfangsschalter > von dort zum Schalter #5 > dann wieder zum Chef > und dann noch einmal im Kreis. Drei Stunden später und 1400Rs leichter hatte ich meinen Stempel.

Morgen früh bin ich in Wien – ich freu mich!

Südzipfel.

August 25, 2009

suedzipfel
Ich hab Ferien! Harterkämpfte Ferien.
Unser CEO: „Kannst du eventuell einen Monat länger bleiben?“
Ich: „Leider unmöglich – muss nach zurueck an die Uni. Könnte nicht, selbst wenn ich wollte – und dabei will ich noch nicht mal.“

Da ich kommendes Semester in Zürich studieren werde und die Zürcher zwei Wochen frueher anfangen – bleibt mir nur eine Woche Urlaub. Mein Reiseziel das Südende Indiens – viele Mythen ranken sich um diesen Ort.
„Das ist der einziger Ort wo man Sonnenauf- und Untergang vom gleichen Platz aus sehen kann.“
Ich: „Das kann man doch ueberall, wenn man lang genug stehen bleibt.“
„…Na dann ist es der einzige Ort wo Sonne am selben Ort auf- und untergeht.“
Ich: „Das ist wohl nicht möglich.“
„Mhmmm.“
Wir haben uns dann darauf geeinigt dass es der einzige Ort in Indien ist, von dem aus man die Sonne ueberm Meer auf und untergehen sieht.
Nun war ich gespannt was man an diesem bedeutungsschwangeren Ort findet – und das hab ich jetzt nicht erfunden weils so lustig ist – am Südzipfel des Subkontinents befindet sich das Männerklo des Vivekananda Memorials.

Hulk on bad hair day

August 10, 2009

bad-hair-day

Nach langem wieder mal ein Eintrag zur Kategorie „Inder die aussehen wie Hollywood Stars oder andere berühmte Menschen“. Was da aussieht wie eine Mischung aus Hulk und Toni Polster, ist eine Dämonenfigur die mir im südindischen Kulturzentrum „Dakshinachitra“ über den Weg lief.

pst!

Juli 23, 2009

aman-puja

„I mog di Inda, di bet(e)n wenigstens leise“ – meinte ein Bekannter der, aus Indien kommend, uns Zivildiener damals (2001) in Pakistan besuchte.
Wie alle mit einem seichten Schlaf, wurde er täglich bei Sonnenaufgang vom Muezzin, der nächstgelegenen Moschee, aus dem Bett geplärrt. Und als grantiger Wiener war das Grund genug, Pakistan zu hassen.

Ich wohne neben einem kleinen Aman Tempel. Dass die Hütte dem Gott Aman gewiedmet ist weiss ich erst seit letztem Wochenende – da gabs eine (sehr, sehr laute) Aman Puja. Freitag früh, um 5.30, haben mir die Trommler vor meiner Haustüre fast einen Herzinfarkt beschert und der Geräuschpegel wurde dann dreieinhalb Tage lang, konstant auf 10db über „unerträglich“ gehalten.

Von wegen „die Inda betn leise“!

Schwimmreifen

Juli 21, 2009
Nach vier arschschiendenden Stunden als Beifahrer, auf einer, für den Stadtverkehr gedachten, Honda – kamen wir an einem netten See, mitten im nirgendwo an. Der Chennai Treking Club war wieder auf Wandertag und ich hab mich angschlossen. Ich zog mein T-shirt aus als Bala, der mich vor zwei Monaten zuletzt gesehen hatte, auf meine Wampe starrte und folgenden Dreizeiler von sich gab:
„Last trek
I saw your six pack
now it is one sack.“
Das bringt den Einfluss der südindischen Küche auf meine silhouette auf den Punkt.

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Nach vier arschschiendenden Stunden als Beifahrer, auf einer, für den Stadtverkehr gedachten, Honda – kamen wir an einem netten See, mitten im nirgendwo an. Der Chennai Treking Club war wieder auf Wandertag und ich hab mich angschlossen. Ich zog mein T-shirt aus, als Bala, der mich vor zwei Monaten zuletzt gesehen hatte, auf meine Wampe starrte und folgenden Dreizeiler von sich gab:

„Last trek
I saw your six pack
now it is one sack.“

Das bringt den Einfluss der südindischen Küche auf meine Silhouette auf den Punkt.

Kultururlaub.

Juli 9, 2009

jonathan-and-tiger

Das ist Jonathan hinter einem Bronzetieger. Wer jetzt den Film Hangover gesehen hat, oder auch ohne fremde Einflüsse auf blöde Ideen kommt, verkennt, was ich mit dem Photo dokumentieren wollte – die europäischen Einflüsse im Palast von Mysore. Auf unserem kleinen Wochenendtrip haben wir den Subkontinent durchquert – zum Glück ist im Süden das Land nur so breit wie Österreich lang ist – um uns das Schönbrunn Indiens anzusehen. Eindrucksvolle Architektur, ein deutscher Audioguide und ein Trinkwasserspender der mich für einen Tag ausser Gefecht gesetzt hat, lassen mich das Wochenende nicht so schnell vergessen.

Je vous trouve très beau.

Juni 24, 2009

Rajiv-Gandhi

Dieses Plakat fand ich vor zwei Wochen nahe meiner Wohnung. Gay Pride Chennai oder eine Pierre et Gilles Ausstellung? Beinahe – der 18. Jahrestag der Ermordung von Ranjiv Gandhi. Der fesche Kampl war in den achziger Jahren Indiens Premierminister und ist dafür verantwortlich das heute eine Italienerin die mächtigste Frau Indiens ist.

Shlort.

Juni 9, 2009

shlort

Ein weiter, praktisch menschenleerer Strand, fette Wellen – ich habe endlich den perfekten Strand gefunden. Neben schwimmen, blöd am Strand rumliegen und mich von deftigen Wellen am Meerboden entlangscheifen zu lassen, vertrieb ich mir die fünf Studen bis zum perfekten Sonnenbrand damit, einem Typen dabei zuzusehen wie er sich einen Sandpenis aufschüttete. Bin ich froh dass ich meine Kamera immer dabei habe.

Russel Peters, ein indischstämmiger Kanadier hat folgendes zum Thema zu sagen:

„I don’t know about that term Shlong. Doesn’t it sound gross (…) sounds wet. I don’t even have a shlong – I’ve got a shlort.“

Willem Dafoe

Mai 31, 2009

willem-dafoe-02

Meine kritische Leserschaft hat mich über Kommentare wissen lassen, dass meine letzten „look a likes“ nicht wirklich überzeugend waren. Hier kommt mein bisher bester – mein „Willem – Fahrradrepariertyp – Dafoe“.

Ich habe gestern auch endlich eine Wohnung gefunden die ich nicht Syphiliskranken teilen muss. Nicht weit vom Büro, versteckt in einem Labyrinth aus kleinen Gassen. Für alle die mich mal besuchen wollen: Indira Nagar entlang fahren, letze Strasse vor der LB Road rechts. Auf den letzten 500 Metern wirds ein wenig kompliziert: erste links, dritte rechts, zweite rechts, erste links, dann wieder rechts, nochmal rechts und beim kleinen Tempel rechts. Dann ist man erstaunlicherweise nicht im Kreis gefahren sondern steht vor meiner Wohnung.

Wohnungssuche – erster Anlauf.

Mai 22, 2009

asdf
asdfasdfasdf

STD

Wie ich im letzten Post angedeutet habe, bin ich derzeit auf Wohnungssuche. Davids Firma hat mir das Zimmer bis Ende August zugesagt und es gleichzeitig einer Mitarbeiterin angeboten, die es nun haben möchte.

Im Land der unbegrenzten Arbeitskräfte gibt es in unserem Büro neben dem Jungen, der mir zweimal am Tag einen Tee, und Nachmittags um vier immer Süssigkeiten auf den Tisch stellt, auch Joseph. Ich habe das Rumtelefonieren  und Inserate durchforsten zu Joseph „outgesourced“. Letzte Woche fand er dann „a nice place“. Die Beschreibung war vielversprechend. Ideal zwischen Büro und Strand gelegen, nicht weit von einem meiner Lieblingsrestaurants. Bei der Besichtigung wurde ich vor dem Haus von drei großen roten Schildern willkommen geheissen, die verhältnismässig indiskret darauf hinwiesen dass hier Dr. Arun Kumar praktiziert. Wunderbar, muss ich nicht weit gehen sollte ich mal Gonorrhoe haben.

Es war dann auch Dr. Kumar der ein Zimmer vermieten wollte. Im Moment sei es noch sein Untersuchungszimmer, aber er werde in Zukunft im angrenzenden Vorzimmer praktizieren. Aber das sei ja kein Problem weil ein (schall- und geruchsdichter) dünner Nylonvorhang das Vorzimmer teilte – „for privacy, you know“.

Ich habe dezent die Flucht ergriffen und versprochen mich zu melden – (sollte ich feststellen, dass alle Schlafplatze unter Brücken und auf Gehsteigen besetzt sein sollten).